Mein Herrchen

Mein Herrchen und ich :-)

Das ist nun also mein Herrchen

Er hat mich aus dem Tierheim geholt und mir ein neues Zuhause geschenkt. Er wohnt in Frauenfeld, das ist die Hauptstadt vom schönen Kanton Thurgau in der Schweiz. Einige Zweibeiner sagen dem Kanton auch Most-Indien, weil der Kanton Thurgau für einige Schweizer beinah so weeeeeit im Osten liegt wie Indien und weil es da so viele Apfelbäume hat. Aus den Äpfeln gewinnt man den „Most“ wie die Schweizer Zweibeiner dem Apfelsaft sagen. Darum Most-Indien. 😉

Mein Herrchen ist (fast) immer ganz lieb mit mir… Ausser wenn er mit mir schimpft, weil ich draussen beim Gassi gehen, laut meinem Herrchen, von irgendwelchen ekligen Sachen fresse. Dabei riecht das für mich immer so lecker. Aber sonst kann ich nicht über mein Herrchen klagen.

In der Zeit bevor ich in die Schweiz kam, muss mal etwas geschehen sein, was in mir so etwas wie eine Phobie vor Männern verursacht hat. Am Anfang hatten Männer keine Chance, dass ich zu ihnen hin ging. Oder wenn uns beim Gassi gehen ein Mann entgegenkam, musste ich mich immer hinter meinem Herrchen verstecken. Bei Frauen war ich viel schneller zutraulich. Ich erschrecke sogar manchmal noch heute, wenn mein Herrchen z.B. mal etwas „zackig“ um die Ecke kommt. Aber das passiert zum Glück immer seltener. Inzwischen bin ich nach so einer Situation auch gleich wieder entspannt. Er nimmt sonst aber sehr Rücksicht auf mich. Da ich allgemein sehr schreckhaft bin, ist das für mich toll. Er ist im Allgemeinen ein sehr ruhiger Zweibeiner.

Er geht mit mir täglich auf lange Spaziergänge. Meistens hat er dann so ein schwarzes Teil dabei. Vorne hat es ein Rohr mit einer Glasscheibe. Er hat mir mal gesagt das sei eine Kamera, mit der man Fotos machen kann. Da ich gemerkt habe, dass er sehr grosse Freude hat, wenn ich mich genau da hinsetze oder hin stehe, wo er mit dem schwarzen Teil hinzielt, bekomme ich dann oft ein Leckerli

Wir fahren auch oft mit dem Zug irgendwo in die Berge oder sonst wo hin und gehen da wandern. Von den Bergen kann mein Herrchen nicht genug kriegen. Böse Zungen behaupten, er sei in einem früheren Leben mal ein Alpöhi gewesen. Ich freue mich immer, wenn wir zusammen verreisen, denn dann sind wir immer einen ganzen Tag zusammen unterwegs. Und am Abend können wir dann entspannt im Zug nach Hause fahren und während der Fahrt bekomme ich dann immer mein „Fressi“…

Wenn wir nicht gerade auf Wanderschaft sind, sitzt mein Herrchen viel am Computer und programmiert irgendwelche Sachen. Er sagt dann immer, dass er mein Hundefutter verdienen muss. In seinem Büro hat er für mich ein kuschelig weiches Bettchen, dann kann ich immer ganz nah bei ihm sein. Meistens gehe ich dann aber nach einer gewissen Zeit ins Wohnzimmer auf MEIN grosses Sofa. Da ist es noch viel weicher. Zudem sehe ich auch von da zu meinem Herrchen ins Büro.

In seinem Büro durfte ich auch diese Webseite erstellen, wobei mir mein Herrchen dabei seeeeehr geholfen hat, weil so was lernen wir in der Hundeschule leider nicht. Manchmal bastelt er am Abend auch an so komischen kleinen Sachen rum. Ganz kleine Häuser, Autos, Landschaften und Eisenbahnen… Die Zweibeiner sagen dem Modellbau. Ich kann damit leider nicht viel anfangen. Aber, das schöne dabei ist, dass dann mein Herrchen bei diesem Hobby immer da ist.

Oft kommt mein Herrchen auch zu MEINEM groooossen Sofa und setzt sich auf den ganz schmalen Platz neben mich hin. Dann schaut er sich irgendwelche Zeitschriften an oder liest in einem Buch. Manchmal schaltet er so ein flaches schwarzes Ding ein. Vorne hat es eine grosse matte Scheibe. Die Zweibeiner sagen dem Fernseher. Das Teil macht oft die unmöglichsten Geräusche. Auf der Scheibe bewegen sich dann dauernd irgendwelche Bilder, die mein Herrchen ganz interessiert beobachtet. Meistens möchte ich ganz nah bei meinem Herrchen ankuscheln und ihm Gesellschaft leisten. Oft drehe ich mich dazu auf den Rücken, strecke alle vier Beine in die Höhe und lass mir STUNDEN laaaang meinen Bauch kraulen… Dann fühle ich mich wie im 7. Hundehimmel. Ab und zu muss sogar ich mal kurz auf diese Scheibe gucken, wenn da interessante Geräusche zu hören sind.

Manchmal habe ich wohl irgendwelche Albträume, dann jammere ich und gebe ganz verzweifelte Laute von mir. Dann kommt meistens mein Herrchen zu mir und streichelt und knuddelt mich und redet ganz lieb mit mir. Ich gebe mir immer viel Mühe seinen Worten zu folgen. Alles verstehe ich zwar nicht, aber allein seine Stimme ist sehr beruhigend. Dann muss ich keine Angst haben… Diese Träume werden aber auch immer weniger. Inzwischen träume ich viel öfter von lustigen Sachen. Dann bewegen sich meine Beine oft ganz wild und ich gebe fröhliche Laute von mir…

Für mein Herrchen

Ist das Wetter schön im Land,
nimm die Leine in die Hand.
Pack die Wanderkarte ein,
Lass die Arbeit „Arbeit“ sein.
Zieh mit mir durch alle Felder,
aber auch durch viele Wälder.
Nicht nur für mich ist das Gesund,
das sagt Dir Dein treuer Hund.